Raumfahrt 1965 - ab jetzt im Doppelpack
Als am 18. März 1965 das sowjetische Raumschiff Woschod 2 abhob, war das fast Routine. ´Neuland`wurde betreten, als am selben Tag Oberstleutnant Alexej Leonow den Kommandanten des Raumschiffes, Oberst Pavel Beljajew, verließ und sich zu einem ´Weltraumspaziergang` aufmachte. Eine Sicherheitsleine von viereinhalb Metern Länge verband Leonow mit der Kapsel. Während der 20 Minuten außerhalb der Kapsel testete Leonow die Beweglichkeit des Raumanzugs.
Am 19. März landete Woschod 2 im Ural.
Wenige Tage später, am 23. März 1965, hob Gemini 3 mit Virgil I. Grissom und John W. Young an Bord ab. Eine 150 Tonnen schwere Titan-Rakete gab den Schub. Der erste bemannte Geminiflug dauerte fast fünf Stunden und ging knapp 100 Kilometer außerhalb des geplanten Zielgebietes im Ozean nieder.
Mit Gemini 4, gestartet am 3. Juni 1965, gewannen die USA Erfahrung mit Weltraumaufenthalten außerhalb der Kapsel. Major James A. McDivitt verließ die Kapsel, in der sich noch Kommandant Edward H. White befand, in 161 Kilometern Höhe. Er blieb 20 Minuten und testete eine Pressluftpistole, mit deren Hilfe er sich in jede gewünschte Richtung bewegen konnte.
Am 21. August 1965 startete von Kap Canaveral/Kap Kennedy Gemini 5. Als Leroy Gordon Cooper und Charles Conrad am 29. August 1965 landeten, hatten sie alle bisherigen Weltraumrekorde gebrochen.
Nach diesem Erfolg traf die US-Raumfahrt am 25. Oktober ein Rückschlag. Ein Agena-Zielsatellit explodierte kurz nach dem Start. Der Aufstieg von Gemini 6 wurde verschoben.
Der fand am 15. 12. statt, nachdem der Start am 12. 12. missglückt war.
Inzwischen war Gemini 7, Start am 4. 12., schon unterwegs. Die Astronauten hatten in der Kapsel ihre Raumanzüge abgelegt, eine Neuheit. Neu war auch, dass sich am 15. Dezember beide Kapseln auf knapp 2 Meter näherten und Nase an Nase flogen. Gemini 6 mit Schirra/Stafford landete am 16. 12, Gemini 7 mit Borman/Lovell am 18. 12. 1965.